Bücher zur Herzensbildung

Wie erfährt ein Kind, dass es gefragt ist, dass seine Wünsche Beachtung finden?

Keine Arme, keine Kekse?

Ein gesundes Kind holt sich die Aufmerksamkeit, die es braucht! Wie aber wende ich mich einem Kind zu, das keine (Laut-) Sprache hat, seine Arme oder Beine nicht „richtig“ bewegen kann, nichts sieht oder überhaupt ganz wenig wahrnimmt?

Wie langsam muss ich sein, wie viele Wiederholungen braucht das Kind, wieviel Emotion, Intensität und Berührung brauche ich um anzukommen und welche Möglichkeiten und Hilfen kann ich dem Kind anbieten, um Erfahrungen zu sammeln und  seinen Willen zu entwickeln?

Viele Kinder werden zu Zuschauern, zu „Beistellkindern“ im Rollstuhl und ganz oft zu langweiligen, schläfrigen Zeitgenossen, weil wir ihnen diese Hilfen und diese Unterstützung nicht anbieten und in Folge, diese Erfahrungen nicht ermöglichen.

Gerade junge Menschen, die zum ersten Mal mit Behinderung in Kontakt kommen, fehlt jeglicher Hintergrund um adäquat reagieren / agieren zu können.

Ziel dieser Liste ist es, ihnen Einblicke zu ermöglichen und ihr Herz zu öffnen. Wenn ich einen Menschen erst einmal wahr genommen habe, kann ich nur noch schwerlich über ihn hinweg reden oder an ihm vorbeischauen.

Über Rückmeldungen und Anregungen bin ich dankbar.

Bevor du liebst  ( Hanna Green/ 403 S. ) 

Taub und blind, bewegt sich der 25 jährige John durch unsere Welt, nimmt uns mit in seine Dimension der Wahrnehmung und lässt uns mit ihm an scheinbar unüberwindbaren Grenzen scheitern.

Schrei der Möwe ( Emanuel Laborit/  173 S. )

Emanuell Laborit erzählt von ihrem Leben ohne Sprache und der Revolution ihres Seins durch das plötzliche Auftauchen von Sprache und Differenzierungsmöglichkeit durch Gebärden. Ein Muss für alle, die sich über ein Zusammenhang von Sprache und Persönlichkeitsentwicklung interessieren.

Ann, Licht hinter Mauern (Rosmary Crossly/ Ann McDonald/ 246 S.)

Eine moderne Kaspar-Hauser-Geschichte aus dem Australien der 80er Jahre. Eine Geschichte die trotz ihrer Detailtreue unter die Haut geht. Inklusion hat gerade in der Realität nicht nur Freunde!

Bis auf den Grund des Oceans ( Julia Tavalaro/ Richard Tyson/ 223 S.)

„Locked-in“: Von Heute auf morgen aus dem „Verkehr“ gezogen, findet eine junge Frau (Julia Tavalaro) nach Jahren des Schweigens zu einer neuen Form der Kommunikation und erste Antworten auf drängende Fragen.

Pfirsich ist ein komischer Apfel  (Cynthia Lord/ 165 S.)

Ein junges Mädchen kämpft mit ihrer Rolle als Schwester eines autistischen Jungen und einem „normalen“ Leben. Ausgerechnet sie lernt dann einen  Junge im Rollstuhl kennen, der über Kommunikationstafeln kommuniziert,  mit dem Vokabular seiner Eltern. Da hat sie natürlich andere Ideen…

Freak City ( Kathrin Schrocke/ 234 S.)

Eine spannende Liebesgeschichte zweier Jugendlicher in unserer Zeit, die einfühlsam Zugang zur Welt der Gebärdensprache und ihrer Kultur vermittelt.

Der sprechende Stein ( Josephine Croser/ 139S. )

Zwei junge Mädchen in einem entlegenen Winkel Australiens freunden sich an und lernen sich ohne Lautsprache zu verstehen und füreinander einzustehen. Massiven Ausgrenzungen und Vorurteilen zum Trotz.

Flüsternde Hände ( Sheryl Jordan/ 315 Seiten)

Anders sein im Mittelalter. Ein junges Mädchen wird mit 16 zur Witwe und muss ihr Dasein in einem entlegenen kleinen Fischerdorf fristen. Der Hexerei beschuldigt wird sie nur von einem Pater unterstützt und einem jungen  „Wilden“, von dem niemand weiß, dass er gehörlos ist….

Alles Liebe, Deine Anna  ( Jean Little/ 158 S.)

Aus Deutschland der Nazizeit nach Kanada geflohen,  beginnt für Familie Solden ein neues Leben, ganz besonders für die verschlossene und gehänselte Anna, denn hier stellt man fest, dass sie sehr schlecht sieht.

Ein nettes Jugendbuch, dass den Zusammenhang von  Persönlichkeits- entwicklung und Behinderung aufzeigt.